"Malerei ist ein wenig wie gärtnern – das Unterste zu Tage bringen."
Ein Studiobesuch bei Janine Seelen, aufgeschrieben von Niels Jürgens am 19.2.2025
Ein schwebendes Zelt, ein verwilderter Tennisplatz, eine halb geöffnete Jalousie, drei Drehschalter in einer Reihe, überlebensgroß, vielschichtig, geheimnisvoll – die Arbeiten von Janine Seelen zwingen zum Innehalten. Das Unterbewusstsein meldet sich, die kraftvollen Motive wirken wie ein Sog, die unscheinbaren Situationen und Gegenstände entfalten eine eigenartige Mystik, gleichzeitig aufwühlend und beruhigend.
Kontemplation, Vertrautheit und Nähe auf der einen Seite, Vergänglichkeit, Unsicherheit und Emotion auf der anderen – das ist das Spannungsfeld, in dem sich die Hamburger Malerin bewegt und zu einer beeindruckend eigenständigen künstlerischen Sprache gefunden hat. Nach einer erfolgreichen Karriere als Kommunikationsdesignerin in New York, San Francisco und Hamburg widmet sich Janine seit 2019 ausschließlich der Malerei und präsentiert ihre Arbeiten im In- und Ausland. Zahlreiche Veröffentlichungen und Awards zeichnen ihre Gemälde aus. Wir treffen uns zum Gespräch im Hinterhof-Atelier in Hamburg Ottensen.